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Museums - und Ausstellungstipps

 
Drei neue Frauenbüsten im Museum für Neue Kunst
Wilhelm Lehmbrucks Jüngling bekommt Gesellschaft

Der „Emporsteigende Jüngling“ von Wilhelm Lehmbruck im Museum für Neue Kunst kann sich über neue Gefährtinnen freuen. Die Großskulptur ist seit Februar 2019 als Dauerleihgabe der Lehmbruck-Enkelin Bettina Lehmbruck-Mangold ausgestellt. Nun bekommt der Jüngling Gesellschaft von drei Frauenbüsten aus verschiedenen Materialien: Der „Kopf der großen Sinnenden“ aus Terrakotta von 1913, der „Kopf der Knienden“ aus Gips von 1911 und die „Büste Frau L.“ aus Bronze von 1910. Bei den drei Objekten handelt es sich ebenfalls um von Lehmbruck erschaffene Leihgaben.

Wilhelm Lehmbruck gilt neben Ernst Barlach als wichtigster deutscher Bildhauer der klassischen Moderne. Er ist bekannt für seine hageren Figuren mit langen, dünnen Gliedmaßen. Seine Kunst wurde später von den Nationalsozialisten als entartet diffamiert. Ein großer Bewunderer Lehmbrucks war Joseph Beuys, der ihn als ‚seinen Lehrer‘ bezeichnete.

Wer tiefer in die Welt Lehmbrucks eintauchen möchte, hat am Freitag, 3. September, um 7.15 Uhr bei einer Online-Führung für Frühaufsteher die Gelegenheit dazu. Dabei steht der „Kopf der großen Sinnenden“ im Fokus. Die Veranstaltung ist kostenfrei und unter dem Link
https://freiburg.cloud1x.de/Fruehkunst erreichbar.

Das Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und donnerstags bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren, Mitglieder des Fördervereins und mit Museums-Pass-Musées ist der Eintritt frei.
 
 

gesichtslos – Frauen in der Prostitution
© Hyp Yerlikaya, Serie „Amalie“, 2021, www.yerlikaya.de
 
gesichtslos – Frauen in der Prostitution
Foto-Ausstellung // ab November in Mannheim

Die Mannheimer Beratungsstelle Amalie zeigt in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim ab dem 14. November 2021 die Sonderausstellung „gesichtslos – Frauen in der Prostitution.“ Die Ausstellung widmet sich einem gesellschaftlichen Tabuthema: Frauen in der Prostitution. Sie sind täglich damit konfrontiert, ihre wahre Identität zu verbergen. In der Gesellschaft verstecken sie ihr Gesicht, träumen „gesichtslos“ von einem anderen Leben. Ausgehend von Erfahrungsberichten betroffener Frauen zeigt die Ausstellung 40 Schwarz-Weiß-Fotografien des Fotografen Hyp Yerlikaya. Er begleitete die Frauen im Auftrag von Amalie zwei Jahre lang mit der Kamera. Mit dem Mittel der Inszenierung sind eindrucksvolle Bilder entstanden, die das „gesichtslose“ Dasein dieser Frauen innerhalb unserer Gesellschaft widerspiegeln. Die Anonymität und der Schutz der Abgebildeten werden durch das Tragen weißer Masken gewahrt. In den Ausstellungstexten kommen sie selbst zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen, Ängsten, Sorgen, aber auch Träumen und Hoffnungen. Die Sonderausstellung wird bis 20. Februar 2022 im Museum Weltkulturen D5 der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim zu sehen sein.

Prostitution stellt immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema dar. Obwohl bereits 2002 die Sittenwidrigkeit der Prostitution abgeschafft und 2017 das deutsche Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten ist, führt die Mehrheit der Frauen ein Leben abseits der sozialen Wahrnehmung. Die gesellschaftliche Sichtbarmachung und die Anregung eines öffentlichen Diskurses über die oftmals prekären Lebens- und Arbeitswelten von Prostituierten in Deutschland sind Anliegen dieses Projektes. Viele Frauen in der Prostitution träumen von einem besseren Leben und davon, ihr bisheriges hinter sich zulassen. Die Ausstellung basiert auf Erfahrungsberichten von Frauen, die in der Prostitution arbeiten. Oft haben sie ihre Heimatländer verlassen, um der dortigen Perspektivlosigkeit zu entkommen und in Deutschland eine neue Existenz unter besseren Bedingungen anzufangen. Doch die Wirklichkeit sieht anders aus: Ihr Leben und auch ihre Tätigkeit finden abseits der Gesellschaft und unter prekären Umständen statt.

Die Öffentlichkeit hat oft einen voyeuristischen Blick auf Prostitution, wobei die verborgenen Parallelwelten und die damit verbundenen Belastungen unsichtbar bleiben. Viele Frauen leiden besonders darunter, dass sie ihre Tätigkeit und sprichwörtlich ihr Gesicht verbergen müssen. Hieraus entstand bei der Mannheimer Beratungsstelle Amalie die Idee, eine Fotoausstellung zu gestalten, die diesen Zwiespalt und das zerrissene Leben der Frauen aufzeigt.

Grundlage für die Fotoausstellung sind aufgezeichnete Interviews von Frauen, die in der Prostitution arbeiten oder bereits ausgestiegen sind. Sie erzählen von ihren Ängsten, ihrem Alltag und ihren Sehnsüchten. Gerade, weil diese Frauen ständig mit Diskriminierung und Ächtung der Gesellschaft rechnen müssen, wurden bei der Umsetzung der fotografischen Gestaltung Masken verwendet, um die Anonymität der insgesamt zehn dargestellten Frauen zu wahren. Der Fotograf Hyp Yerlikaya hat sie von 2019 bis 2021 begleitet. Insgesamt entstanden 1800 Fotos, aus denen 40 Arbeiten erstmals in der Ausstellung zu sehen sein werden. Es handelt sich nicht um klassische Dokumentarfotografie. Jene Aufnahmen, deren Bildinhalte die Grenzen des Zeigbaren oder Aussprechbaren erreichen und sich einer fotojournalistischen Dokumentation entziehen, greifen bewusst auf das darstellerische Mittel der Inszenierung zurück. Begleitende Text-Dokumentationen klären in der Ausstellung über das Thema „Prostitution“ auf, bieten Fakten und Informationen zur Einordnung und erzählen die anonymisierten biographischen Geschichten der Frauen. Das kuratorische Gesamtkonzept ist darauf ausgerichtet, dem Betrachter zu helfen, das Gezeigte einzuordnen und zu verstehen.

Zur Ausstellung erscheint im November 2021 ein gleichnamiger Begleitband im Nünnerich-Asmus Verlag zum Preis von 25 Euro, erhältlich an den Museumskassen.

Die Beratungsstelle Amalie des Diakonischen Werks Mannheim bietet seit ihrer Gründung 2013 diesen Frauen umfassende Hilfe, ein ganzheitliches Beratungskonzept und Begleitung in belasteten Lebenssituationen.
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Happy Birthday, Martin Gerbert
Ein Podcast als Geburtstagsgeschenk für den Fürstabt von St. Blasien

Zum Finale der Ausstellung „Der Schatz der Mönche – Leben und Forschen im Kloster St. Blasien“ hat das Augustinermuseum einen Podcast produziert. In vier Folgen lässt Ausstellungskurator Guido Linke den großen Fürstabt Martin Gerbert lebendig werden. Dessen 300. Geburtstag war der Anlass zur Schau. Zum 301. Geburtstag am 11. August 2021 und Endspurt der Ausstellung geht nun „Happy Birthday, Martin Gerbert“ online. Alle Folgen sind ab sofort auf der Ausstellungswebsite www.freiburg.de/schatz-der-moenche und überall dort zu finden, wo es Podcasts gibt, zum Beispiel auf Spotify.

Die erste Folge dreht sich um den Abt als Erbauer der beeindruckenden Klosterkirche von St. Blasien. Nach einem Brand hatte er die Kirche prächtiger wieder aufbauen lassen als je zuvor. In der zweiten Folge geht es um Gerberts Liebe zur Musik und seine Bedeutung als Musikhistoriker. Die dritte Folge beleuchtet die politischen Verstrickungen und wirtschaftlichen Aktivitäten des Fürstabts. Und in der vierten Folge steht Martin Gerbert als Büchermensch, Autor und Bibliothekar im Fokus.

Die Ausstellung läuft noch bis Sonntag, 19. September. Sie ist eine Kooperation von Augustinermuseum und Erzdiözese Freiburg mit dem Museum im Benediktinerstift St. Paul und wird gefördert von der Erzbischof Hermann Stiftung.
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Karlsruhe: Führung durch die Sonderausstellung "Wasser marsch!"
Pfinzgaumuseum bietet Einblick in die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Durlach

Am Mittwoch, 18. August, um 18 Uhr führt Helene Seifert durch die Sonderausstellung "Wasser marsch!" und gibt einen Einblick in die bewegte Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Durlach von der Gründung 1846 bis zur Gegenwart.

Die Führung im Pfinzgaumuseum in der Karlsburg Durlach ist kostenlos. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung ist bis zum 16. August per E-Mail an stadtmuseum@kultur.karlsruhe.de oder unter der Telefonnummer 0721/133-4231 notwendig.

Informationen zur Ausstellung sowie zu den aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen sind unter www.karlsruhe.de/pfinzgaumuseum zu finden.
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Veranstaltungstipps der Städtischen Museen Freiburg von 9. bis 15. August
(32. Kalenderwoche)

Die Städtischen Museen sind regulär geöffnet. Aktuell ist der Zugang ohne Test-, Impf- oder Genesenennachweis möglich. Die Hygieneregeln gelten weiterhin. Eine Anmeldung ist wegen des großen Andrangs aktuell nur im Museum Natur und Mensch notwendig: Telefonische Reservierung unter 0761 / 201-2566 oder Online-Buchung unter www.freiburg.de/museen-tickets.

Augustinermuseum

Feierabendführung: Der Schatz der Mönche
Eine Führung durch die Ausstellung „Der Schatz der Mönche – Leben und Forschen im Kloster St. Blasien“ findet am Freitag, 13. August, um 17 Uhr im Augustinermuseum am Augustinerplatz statt. Einzigartige Stücke aus dem Klosterschatz bieten Einblicke in die Gedankenwelt und das Leben im Kloster St. Blasien. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761/201-2501 ist bis Donnerstag, 12. August, 15 Uhr erforderlich.

Haus der Graphischen Sammlung

Führung: Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges
Eine Führung durch die Ausstellung „Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges“ findet am Samstag, 14. August, um 15 Uhr im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32, statt. Wer teilnehmen möchte, zahlt 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761/201-2501 ist bis Donnerstag, 12. August, 15 Uhr erforderlich.

Museum für Neue Kunst

Familienführung zu Smiley und Co.
Sprecht ihr Emoji? :) Wie funktioniert ein Piktogramm und wer hat sich Smiley und Co. ausgedacht? Das erfahren Familien mit Kindern ab 5 Jahren am Sonntag, 15. August, um 14 Uhr bei einer interaktiven Führung im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a. Im Anschluss an den Ausstellungsrundgang bringen Groß und Klein eigene Bildzeichen aufs Papier. Die Teilnahme kostet für Kinder 2,50 Euro, Erwachsene zahlen 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761/201-2501 ist bis Donnerstag, 12. August, 15 Uhr erforderlich.

Führung: Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis
Eine Führung durch die Ausstellung „Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen“ findet am Sonntag, 15. August, um 15 Uhr im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, statt. Die Teilnehmenden tauchen ein in die Geschichte des modernen Piktogramms und lernen unterschiedliche Zeichensysteme kennen. Die Führung kostet 2,50 Euro zuzüglich Eintritt. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761/201-2501 ist bis Donnerstag, 12. August, 15 Uhr erforderlich.

Museum Natur und Mensch

Feierabend-Führung: Heilsames Gift
Tiergifte wirken gezielt auf bestimmte Zell- und Gewebetypen. Kann uns das bei der Behandlung von Krankheiten helfen? Bei einer Feierabendführung durch die Ausstellung „Tierisch giftig!“ im Museum Natur und Mensch, Gerberau 32, am Dienstag, 10. August, um 17 Uhr spricht Silke Stoll, Direktorin des Hauses, über Möglichkeiten und Chancen des Einsatzes tierischer Gifte. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Eine telefonische Anmeldung unter 0761/201-2566 ist bis 12 Uhr am Tag der Veranstaltung erforderlich.

Archäologisches Museum Colombischlössle

Digitale Führung – Leben vor der Stadt
Eine digitale Führung durch die Ausstellung „freiburg.archäologie– Leben vor der Stadt“, die aktuell im Archäologischen Museum Colombischlössle läuft, findet am Mittwoch, 11. August, um 18.30 Uhr statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Veranstaltung ist kostenfrei und unter folgendem Link zu erreichen:
https://freiburg.cloud1x.de/ArCo_digital_Kulturgeschichte_n

Führung: Leben vor der Stadt
Eine Führung durch die Ausstellung „freiburg.archäologie – Leben vor der Stadt“ ist am Sonntag, 15. August, um 12 Uhr im Archäologischen Museum Colombischlössle, Rotteckring 5, geboten. Die Teilnahme kostet 2,50 Euro, plus Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761/201-2501 ist bis Donnerstag, 12. August, 15 Uhr erforderlich.
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Zahlreiche Führungen in der Städtischen Galerie Karlsruhe
Einblicke in Sonderausstellungen / Mitwirkung an Karlsruher Museumsnacht

Zahlreiche Führungen stehen für August auf dem Begleitprogramm der Ausstellung "Verborgene Spuren. Jüdische Künstler*innen und Architekt*innen in Karlsruhe 1900-1950" in der Städtischen Galerie. An den Freitagen 6. und 13. August um 16 Uhr sowie den Sonntagen 8. und 15. August um 15 Uhr können sich Kunstinteressierte den Rundgängen anschließen. Arbeiten des aktuellen Preisträgers der Werner-Stober-Stiftung Ralf Gudat ("The black, the green, and the white gold") lassen sich bei einer Kurzführung während der Mittagspause am Donnerstag, 5. August, um 12.15 Uhr kennenlernen; eine weitere in der darauffolgenden Woche zur gleichen Zeit nimmt sich erneut der "Verborgenen Spuren" an. Am Samstag, 7. August, beteiligt sich das Haus von 18 bis 24 Uhr an der 22. Karlsruher Museumsnacht (KAMUNA) und ermöglicht großen und kleinen Nachtschwärmern bei "Natürlich Kultur" spannende Entdeckungen.

Wegen niedriger Inzidenzwerte ist der Besuch der Städtischen Galerie Karlsruhe nun wieder ohne Testnachweis und Terminbuchung möglich. Lediglich für die Kuratorinnenführung mit Florentine Seifried am Donnerstag, 12. August, um 16 Uhr zu den Spuren Kunstschaffender jüdischer Herkunft ist eine Anmeldung unter ticket.galerie@kultur.karlsruhe.de nötig.

Für Besucherinnen und Besucher gilt weiterhin die Pflicht zur Hinterlegung der Kontaktdaten und zum Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes. Um die geltenden Abstandsregeln einhalten zu können, ist außerdem die Anzahl der Personen begrenzt.
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Greser & Lenz: SCHLIMM
Caricatura Museum Frankfurt – Museum für Komische Kunst
bis 21. November 2021

Zum 25-jährigen Jubiläum des Zeichnerduos präsentiert das Caricatura Museum Frankfurt die Karikaturen aus dieser Epoche.

Achim Greser, geboren 1961 in Lohr am Main, und Heribert Lenz, geboren 1958 in Schweinfurt, lernten sich während ihres Studiums für Graphik- und Kommunikationsdesign in Würzburg kennen. Ihre Begeisterung für die Werke der Neuen Frankfurter Schule mündete bald in erste gemeinsame humorzeichnerische Experimente. In den 1980er Jahren (Greser 1986 und Lenz 1988) gingen sie nach Frankfurt zum Satiremagazin Titanic, wo sie auf die Mitglieder der Neuen Frankfurter Schule F.K. Waechter, F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, Chlodwig Poth und Hans Traxler trafen. Zunächst in freier Mitarbeit für die Gebrauchsgrafiken der Titanic zuständig, fiel schnell ihr komisches Talent auf und Cartoons und Comics, die in Einzel- und Gemeinschaftsarbeit entstanden waren, wurden veröffentlicht. Bundesweite Bekanntheit erlangten sie durch ihre sehr erfolgreiche Comicserie „Genschman“ (über Hans-Dietrich Genscher als Superman) und „Die roten Strolche“ (über die SPD unter dem Vorsitz von Rudolf Scharping).

Mitte der 1990er Jahre wurde der Journalist und Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Johann Georg Reißmüller, auf die Zeichner aufmerksam. Achim Greser hatte zuvor eine lose Reihe komischer Zeichnungen zur Literatur und dem literarischen Leben im Feuilleton der F.A.Z. veröffentlicht, nun wollte Reißmüller sie beide für tagesaktuelle Karikaturen im Politikteil gewinnen. Obwohl Greser & Lenz dem linksideologisch geprägten Milieu entstammten, nahmen sie das Angebot und die Herausforderung der konservativen Tageszeitung an und publizierten in ihrem eigenen Stil und ihrer Herangehensweise ihre tagespolitischen Karikaturen.

1996 erschien ihre erste Karikatur in der F.A.Z. zur BSE-Krise. Zu sehen: zwei sich freudig abklatschende Fliegen über einem Rind, Untertitel: „Die gute Nachricht für Eintagsfliegen: BSE-Inkubationszeit liegt bei 10 Jahren.“. 2007 wurde erstmals eine Zeichnung auf Seite eins abgedruckt. Zu sehen ist Angela Merkel neben dem Weihnachtsmann im Schlitten, Angela Merkel sagt: „Ich reise nur noch mit Ihnen. Ihre CO2-Bilanz ist sagenhaft.“ Weitere Veröffentlichungen auf Titelseiten folgten, unter anderem 2013 mit der Karikatur „Die Baupläne des Irren von Limburg“ über den römisch-katholischen Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Limburg, der 2013 als Protz-Bischoff Schlagzeilen machte. Seit 2008 erscheinen zudem in der F.A.Z.-Rubrik „Staat und Recht“ zweiwöchentlich farbige Tierzeichnungen, in denen die Zeichner ihre Faszination für Vielfalt und Skurrilität der Fauna ausleben. Auch in der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung werden ihre Karikaturen regelmäßig veröffentlicht. Seit 2005 versammelt die F.A.Z. jährlich in den „Chroniken eines Jahres“ Karikaturen von Greser & Lenz. Zudem publizierten sie im Stern sowie im Focus.

Gleich zweimal gewannen sie den Deutschen Karikaturenpreis, 2004 und zuletzt 2018, 2015 erhielten sie den Ludwig-Emil-Grimm-Preis für Karikatur, 2016 den Karikaturpreis der deutschen Anwaltschaft.

Die Redaktion der F.A.Z. lässt dem Künstler-Duo bei ihren Zeichnungen fast alle Freiheiten, lediglich Fäkalhumor und Obszönitäten müssen ausgeklammert werden. Die Karikaturen erscheinen meist in thematischer Nähe zu einem Artikel. Sie behandeln politische, kulturelle, sportliche, wirtschaftliche, aber auch religiöse Themen. Getreu ihrem Motto: „Jeder Krieg hat seine Opfer, das gleiche gilt für den guten Witz.“ zeichnen sie zur Finanz- und Immobilienkrise, zur Klimakatastrophe, zur Flüchtlingskrise ebenso wie zum Erstarken des Rechtsextremismus und Covid-19. Nicht immer ist das Publikum den Karikaturen gewogen, einige führten zu heftigen Kontroversen unter der Leserschaft.

Mit ihrem feinsinnig hintergründigen Witz setzen sie auf den Moment des Unerwarteten und nicht auf die bloße Illustration des Leitartikels. Damit revolutionierten sie die tagespolitische Karikatur. Greser & Lenz breiten einen eigenen Kosmos aus. Bei ihnen wird auf Witz gezeichnet, mit bis auf das Kleinste ausformulierten Sujets. Ihre Pointen sind messerscharf und illustrieren den Kern komplexer Sachverhalte. Nicht allein Größen aus der Politik, Wirtschaft oder der Kirche finden Eingang in ihre Zeichnungen. Häufig karikieren Greser & Lenz die Auswirkungen der politischen Entscheidungen auf das Alltagsleben. Immer unterhaltsam, immer entlarvend, aber nie mit erhobenem Zeigefinger will das Zeichnerduo aufklären und die Betrachter provozieren. Als „Witzemacher“ lautet ihre oberste Prämisse: Hauptsache das Publikum lacht!

Greser & Lenz leben heute in einem Jugendstilhaus in Aschaffenburg, in getrennten Wohnräumen, aber gemeinsamer Zeichenwerkstatt. Täglich werden dort tagesaktuelle Themen studiert und diskutiert, ausgewählt und skizziert. Ihre Vorschläge übermitteln sie der F.A.Z.-Redaktion zunächst als Skizzen. Sobald sie die Auswahl der Redaktion erhalten, arbeiten sie die Karikatur mit künstlerischen Mitteln, handwerklicher Präzision und Liebe zum Detail aus. Nach alter Schule mit Tusche, Feder und Aquarellfarben auf Papier, die eingescannt an die Redaktion gesendet werden. Gezeichnet wird an getrennten Tischen, Greser ist meist für das Lettern der Sprechblase verantwortlich. In den vielen Jahren der Zusammenarbeit haben sie ihren gemeinsamen Stil entwickelt. Inzwischen lässt sich nur schwer oder überhaupt nicht mehr sagen, von wem die Karikatur stammt.

Caricatura Museum Frankfurt
Museum für Komische Kunst
Weckmarkt 17, D-60311 Frankfurt am Main, Tel.: +49 (0) 69 212 301 61
Öffnungszeiten: Di-So 11-18 Uhr, Mo geschlossen
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Digitale & analoge Veranstaltungstipps der Städt. Museen Freiburg 2. bis 8.8.
(31. Kalenderwoche)

Hinweis: Die Städtischen Museen sind regulär geöffnet. Aktuell ist der Zugang ohne Test-, Impf- oder Genesenennachweis möglich. Die Hygieneregeln gelten weiterhin. Eine Voranmeldung ist wegen des großen Andrangs aktuell nur im Museum Natur und Mensch notwendig. (Telefonische Reservierung unter 0761 201-2566 oder Online-Buchung unter www.freiburg.de/museen-tickets).

Augustinermuseum

Kunstpause – Schnee im August: Das Schneewunder von Grünewald
Schnee im August? Peter Kalchthaler klärt bei einer Kurzführung im Augustinermuseum am Augustinerplatz am Mittwoch, 4. August, um 12.30 Uhr das Mysterium auf und stellt das Gemälde „Das Schneewunder“ aus dem Jahr 1519 von Matthias Grünewald vor. Die Teilnahme kostet den regulären Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro.
Eine Anmeldung per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761 201-2501 ist bis Dienstag, 3. August, 15 Uhr erforderlich.

Orgelmusik im Augustinermuseum
Jakob Wolfes von der Hochschule für Musik Freiburg spielt am Freitag, 6. August, um 18 Uhr ausgewählte Stücke auf der Welte Orgel im Augustinermuseum am Augustinerplatz. Das Konzert kostet den regulären Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Eine Anmeldung per Mail an museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761 201-2501 ist bis Donnerstag, 5. August, 15 Uhr erforderlich.

Haus der Graphischen Sammlung

Führung – Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges
Eine Führung durch die Ausstellung „Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges“ findet am Samstag, 7. August, um 15 Uhr im Haus der Graphischen Sammlung, Salzstraße 32, statt. Wer an der Führung teilnehmen möchte, zahlt 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761 201-2501 ist bis Donnerstag, 5. August, 15 Uhr erforderlich.

Museum für Neue Kunst

Themenführung – Bildzeichen: vom Piktogramm zum Emoji
Was haben Piktogramme und Emojis gemeinsam? Eine Führung durch die Ausstellung „Piktogramme, Lebenszeichen, Emojis: Die Gesellschaft der Zeichen“ am Donnerstag, 5. August, um 18 Uhr gibt Aufschluss. Wer an der Führung im Museum für Neue Kunst, Marienstraße 10a, teilnehmen möchte, zahlt 2,50 Euro zuzüglich Eintritt von 7 Euro, ermäßigt 5 Euro. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761 201-2501 ist bis Mittwoch, 4. August, 15 Uhr erforderlich.

Museum für Stadtgeschichte

Kurzgeschichte(n) – Spurensuche zur Baugeschichte des Wentzingerhauses
„Spurensuche zur Baugeschichte des Wentzingerhauses“ ist der Titel einer Kurzführung am Freitag, 6. August, um 12.30 Uhr im Museum für Stadtgeschichte, Münsterplatz 30. Peter Kalchthaler nimmt die Teilnehmenden mit auf einen Streifzug durch das barocke Künstlerhaus von Johann Christian Wentzinger, das seit seiner Errichtung viel erlebt hat. Die Führung kostet den regulären Eintritt von 3 Euro, ermäßigt 2 Euro. Eine Anmeldung per Mail an
museumspaedagogik@stadt.freiburg.de oder telefonisch unter 0761 201-2501 ist bis Donnerstag, 5. August, 15 Uhr erforderlich.
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